Medizinisch betrachtet ist Tinnitus ein Symptom und keine Erkrankung. Zu den Ursachen können zwar Erkrankungen wie zum Beispiel eine Mittelohrentzündung gehören, doch in der überwiegenden Zahl der Fälle sind Lärmbelastungen oder Stress der Grund für die Ohrgeräusche. Entsprechend zielt die Behandlung in erster Linie auf das Symptom. Für viele Betroffene hat die anhaltende Belastung durch den Tinnitus aber durchaus den Charakter einer Krankheit angenommen. Deshalb ist es in der Behandlung wichtig zu lernen, wie man mit Tinnitus leben kann. Hier sind der HNO-Arzt und Hörakustiker oftmals eine Hilfe.
Tinnitus: Arten und Symptome
Ein Tinnitus kann in einem oder beiden Ohren auftreten. Häufig nehmen Betroffene die Geräusche nur bei Stille wahr oder wenn sie sich darauf konzentrieren. Zwei Drittel der Betroffenen hören Geräusche im Hochtonbereich. Sie beschreiben es als
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Pfeifen, Piepen, Klingeln, Zirpen oder Zischen. Seltener wird Tinnitus weniger schrill wahrgenommen, nämlich als
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Rauschen, Sausen, Summen, Knacken oder Knistern. Tinnitus-Symptome werden in wenigen Fällen auch mit Motorengeräuschen, Hämmern oder einer Mikrofonrückkopplung verglichen.
Diese Arten von Tinnitus werden unterschieden:
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Ein objektiver Tinnitus tritt sehr selten auf. Nur etwa ein Prozent der Tinnitus-Patienten ist davon betroffen. Dieses Ohrgeräusch geht von einer tatsächlich existierenden Schallquelle aus, zum Beispiel Strömungsgeräusche eines verengten Blutgefäßes oder Funktionsstörungen der Tuben (Ohrtrompeten).
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Gibt es keine reale Schallquelle, handelt es sich um einen subjektiven Tinnitus - eine fehlerhafte Verarbeitung akustischer Signale durch das Gehirn.
Außerdem wird die Dauer eines Tinnitus unterschieden:
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Bei einem akuten Tinnitus treten die Symptome bis zu drei Monate lang auf.
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Ein subakuter Tinnitus dauert drei bis sechs Monate an.
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Ein chronischer Tinnitus hält länger als sechs Monate an.